Strava, wir Ausdauersportler lieben Strava. Wir lieben auch Instagram und vielleicht auch ein wenig Facebook. Unsere großen Errungenschaften der noch größeren Welt auf allen Kanälen mitzuteilen ist womöglich für manch einen von uns mittlerweile wichtiger als das Event an sich. Ganz klar ich tappte auch in diese Falle bis sich ein Gedanke immer mehr manifestiert hat „Ist das nötig?“ Sachen und verhalten zu hinterfragen, sich immer im klaren sein wofür man was macht, wofür ich meine Zeit opfere ist mir immer wichtiger, genauso wie aufzuhören ständig Sachen zu konsumieren die innerlich vergiften, manipulieren und täuschen, denn das alles tun soziale Medien. Unsere Aufmerksamkeit ist zu einer Goldgrube geworden, wir sind das Produkt dass immer wieder den Finger über den Bildschirm des Smartphones zieht um die App zu aktualisieren und um zu überprüfen ob wir neue Likes, Herzen oder Kudos bekommen haben. Brauchen wir wirklich Kudos? Wenn du „Schweiß Blut und Tränen“ für Stunden, Wochen und Monate des Trainings für ein Wettkampf aufgeopfert hast, sollte es dir mehr wert sein als eine Million davon, zu evaluieren was ich mache, warum und wohin es führt ist ein wichtiges Tool für mich geworden, wenn ich keine gute Antworten auf diese Fragen habe dann höre ich auf, das gilt grundsätzlich für alle meine Lebensbereiche vor allem aber auf das Verhalten auf sozialen Plattformen. So auch für Strava, ich dokumentiere mein Training auf dieser Plattform um ein Überblick über mein Training zu bekommen, zu evaluieren und nachfolgen darauf das Training aufzubauen. Was FB und Instagram angeht da habe ich keine guten Antworten bis auf gelegentliches überprüfen der Nachrichten auf unserer Podcast Seite – was sich auch gut über mein Notebook machen lässt – und resultierend daraus beides aus meinen Smartphone gelöscht. Und die Sache mit den Kudos… Es gibt viele Studien die zeigen dass Kudos, Likes etc. Einen großen Effekt auf das menschliche Gehirn haben und da vor allem auf das Belohnungszentrum, doch die Dopamin Ausschüttung hält nicht lange an, es ist eine kurzfristige Belohnung die wenig mit Anerkennung zu tun hat und viel mehr mit kurzfristiger Aufmerksamkeit im Dschungel der vielen Beiträge. Ich gehe sogar ein Schritt weiter, es kann nichts mit Anerkennung zu tun haben denn nur die wenigsten Follower auf Strava kennen mich wirklich, wissen um mein Training meine Stärken und Schwächen und wieviele würden von Angesicht zu Angesicht echtes Interesse zeigen? Ein Kudos ist schnell gegeben, ein Blick – ein Klick und weiter geht es zum nächsten. Aber was mich mehr interessiert ist warum habe ich Kudos von dir bekommen, was gefällt dir an dem kleinen Ausschnitt meines Trainings?
Euer Adrian